Schneewunder

© Ina Frosch / Dezember 2020

Einmal, in einem kalten Winter, war die Welt sehr traurig. Eine Krankheit breitete sich aus, an der die alten und kranken Menschen sterben und die die Menschen zu Isolation und Einsamkeit zwang.

Da sagte der Weihnachtsmann: „Hier muss was geschehen!“

Und er sandte tausende von winzigen Elfen aus, damit sie das Lachen zurück in die Welt brachten.

Sie brachten es den Verkäufern in den Läden, die ihre Kunden anlachten und das Lachen somit an jeden weitergaben, der bei ihnen einkaufte.

Sie brachten es den Straßenfegern und Müllmännern, die die Menschen auf der Straße anlächelten.

Sie brachten es zu jedem neugeborenen Baby. Das lachte seine Pflege an und sie verteilten das Lachen im ganzen Krankenhaus, wo es eine bessere Wirkung erzielt als jede Medizin.

Sie brachten es den Bäckern, die zahlreiche Menschen schon am Anfang des Tages mit einem Lächeln versorgten, sodass diese den ganzen Tag Zeit hatten, es weiter zu geben.

Sie brachten es auch den Erziehern und Lehrern, die die Kinder anlächelten, und die Kinder verbreiteten das Lächeln unter ihren Eltern und Geschwistern.

Die Elfen flogen überall hin, auch zu den Alten, die in ihren Häusern blieben, und den Büroarbeiten, die ins Homeoffice geschickt worden waren. Obwohl sie kaum Kontakt zu anderen Menschen hatten, verbreiteten sie das Lachen über ihre vielen Videokonferenzen an ihre Kollegen.

Die Elfen schenkten das Lachen den Supermarktangestellten, Polizisten, Feuerwehrleuten, Rettungssanitätern und Sicherheitsleuten.

Sie versuchten, möglichst viele Menschen zu erreichen und als sie am Abend zurückkehrten, waren sie müde und erschöpft.

Sie wussten, dass es ihnen nicht gelungen war, alle zu erreichen, denn es gab ja unglaublich viele Menschen auf der Welt. Aber als sie auf sie herab blickten und sich ihr Werk ansahen, da staunten sie sehr: die Menschen, denen sie das Lachen geschenkt hatten, hatten es an andere weitergegeben und die hatten es wieder geteilt und so hat es sich überallhin verbreitet, bis in das letzte Haus und zu den einsamsten Menschen.

Und die Elfen merken, dass die Welt schon viel weniger traurig war. Sie waren mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.

Möge sich das Lachen auf der Welt verbreiten!

Ende